Fff-sss-schhh, P – T – K – Was soll das?
„Unter Stimmbildung versteht man die konkrete Arbeit an allen Parametern, die zur künstlerisch verwertbaren Stimmproduktion notwendig sind. Es geht darum, alle Bestandteile der Stimm- und Atemorgane und deren komplexes Zusammenspiel kennenzulernen, sie zu trainieren und zur Ausführung von musikalischen Erfordernissen gezielt steuern zu lernen.
Dazu gehören Übungen für Körperhaltung, Atmung und Stützvorgang, für die Phonation (Stimmeinsatz und Stimmbandschluss), Artikulation von Vokalen und Konsonanten, Klangformung im Ansatzrohr, Registerarbeit, Arbeit am Stimmsitz, Resonanzarbeit, musikalische Stimmführung (Dynamik, Legato, Stakkato, Martellato, Beweglichkeit, Verzierungen, Triller).“ – so definiert Wikipedia die gesangliche Stimmbildung.
Und um an den „Parametern zur künstlerisch verwertbaren Stimmproduktion zu arbeiten“ – sprich unsere Stimmen zu trainieren und damit den Chorklang zu verbessern, findet jede Woche für eine der Stimmen Sopran, Mezzo oder Alt eine Dreiviertelstunde Stimmbildung bei einer Gesangslehrerin statt.
Wir aktivieren beispielsweise mit „Fff – sss – schhh“ unser Zwerchfell, nutzen Therabänder für das Training der Stütze, singen einfache Tonfolgen unter Beachtung korrekter Kieferöffnung, Zungen- und Kehlkopfstellung und so weiter und so weiter… Durch die regelmäßige Übung fällt das Singen der Chorstücke leichter und die Stimme wird weniger belastet. Zusätzlich gibt unsere Gesangslehrerin immer hilfreiche Tipps wie schwierige Stellen in Stücken mit Bravour gemeistert und der beste Klang erreicht werden kann.
Stimmbildung 2023, María Martínez Gabaldón
María Martínez Gabaldón begann im Alter von acht Jahren bei Ludmil Angelov am Conservatorio Jacinto Guerrero in Toledo Klavierunterricht zu nehmen. Es folgte ein Studium der Musikethnologie in Salamanca. Im Anschluss daran erhielt sie ein Erasmus-Stipendium für die Newcastle University (England), wo sie einen Master in Music Perfomance (MMUS) abschloss und Gesang bei Richard Wistreich studierte. Sie spezialisierte sich auf Alte Musik und ging nach Trossingen (Deutschland), wo sie zwei Masterstudiengänge an der Staatlichen Hochschule für Musik absolvierte: Gesang und Kammermusik bei María Cristina Kiehr, Gundula Anders und Jan van Elsacker, ergänzt durch Liedgestaltung bei Peter Nelson und Clemens Müller und Jazz bei Anika Köse (Nebenfach).
Marías Interesse für Alte Musik entwickelte sich bereits früh durch die Academia de Música Antigua an der Universität von Salamanca, wo sie an Kursen u.a. bei Richard Levitt, David Mason, José Hernández und Lambert Climent teilnahm. Ihr Studium ergänzte sie durch zahlreiche Meisterkurse und Workshops, etwa bei Isabel Rey, Alison Pearce (Royal Academy London) und Peter Harrison.
Sie trat bei internationalen Festivals wie Castilla y León und „Sound“ (The Sage Gateshead Newcastle) auf und sang Opernrollen wie Susanna (Le nozze di Figaro-Mozart), Donna und Sirene (Rinaldo-Händel Newcastle Area Chamber Opera) und Mrs. Peachum (Dreigroschenoper, Kurt Weill) . Neben zahlreichen Konzerten als Solistin im Bereich der Alten und Kirchenmusik (z.B. Monteverdis Marienvesper, diverse Mozart-Messen und Bach-Kantaten, Couperins Leçons de Ténèbres, Händels Messiah, Vivaldis Gloria usw.). Sie sang auch im Chören und Vokalensembles wie Antología de la Zarzuela (internationale Auftritte, u.a. in Katar mit Plácido Domingo), dem Philharmonischen Chor München (unter der Leitung von Zubin Mehta und Valery Gergiev), Rififi (Frank Golischewski), Musica Ficta (Raúl Mallavibarrena, Madrid), Zenobia (Rupert Damerell), Bernvocal (Fritz Krämer), Kammerchor Stuttgart (Frieder Bernius), Solistenensemble Stimmkust (Kay Johannsen, Stiftsmusik Stuttgart), Theater Pforzheim (Johannes Antoni), uws. Außerdem wirkte sie an einigen Musikproduktionen (West Side Story mit der Newcastle Theatre Society Produktion) und ist Gründungsmitglied des Alte-Musik-Ensembles La Gallarda und Anima Risonante.
Zur Zeit arbeitet Maria in Deutschland als Konzertsängerin, Chorleiterin und Gesangs- und Klavierlehrerin.
Stimmbildung 2011 – 2020, Astrid Sawilla
Astrid Sawilla hat Gesang (Konzert und Oper) an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst studiert. Nach zwei Jahren Theaterpraxis übernahm sie 1974 die musikpädagogische Leitung an der neu gegründeten Musikschule Kirchheim. Die Leitung hatte sie bis 1980 inne.
Parallel zu Ihrer Lehrtätigkeit an der Musikschule, wo sie bis heute mit Schülern vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter Stimmbildungsarbeit durchführt, war Frau Sawilla lange Jahre solistisch tätig. Zusätzlich unterrichtete sie bis 2017 am Pädagogischen Fachseminar Kirchheim (Lehrerausbildung) als Stimmbildnerin für Gesang und Sprechstimme. Des Weiteren bietet sie Fortbildungen für Erzieherinnen im Bereich der Kinder- und Jugendstimme (Singen mit Kindern) an.
Mit Ihrem Kursangebot „Mut zum Singen“ an der FBS Kirchheim soll jedermann die Möglichkeit geboten werden, die Freude am Singen zu entdecken.
Die Chorarbeit kam 1998 kam dazu. Davon profitiert seit Anfang 2011 auch „Salto Vocale“:
Astrid Sawilla bringt ihre langjährige Erfahrung in der Stimmbildung in zweiwöchigem Abstand und bei der intensiven Konzertvorbereitung im Chorwochenende ein.
In der Stimmbildungsarbeit hat Astrid Sawilla neben der Vermittlung der Gesangstechnik das Vokabular der Sängerinnen um wichtige Wörter aus der „Gesangssprache Sopranisch“ erweitert.